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Mit dem Handy Urlaubsfotos machen, durch ein Teleskop in den Sternenhimmel schauen oder Zellstrukturen durch ein Mikroskop betrachten - das ist für uns nichts Ungewönliches. Doch ohne spezielle Linsen, die von Feinoptikerinnen und Feinoptikern mit höchster Präzision gefertigt werden, wäre das nicht möglich. Denn erst sie sorgen dafür, dass winzige Dinge für das menschliche Auge sichtbar werden, indem sie verschiedene Materialen wie Glas, Kunststoff oder Metall bearbeiten, um daraus Linsen, Prismen oder Okulare zu fertigen, die in vielen unserer Alltagsgegenstände Verwendung finden.
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Interesse für optische Geräte und gute Noten in den Fächern Mathematik, Physik und Deutsch sind in der Ausbildung zum/zur Feinoptiker:in von Vorteil. Denn in diesem Beruf sind vor allem gute Fähigkeiten im Rechnen gefragt, die besonders im Umgang mit Maschinen und Produktionsanlagen, die programmiert, bedient und überwacht werden müssen, zum Einsatz kommen.
Diese Aufgaben verlangen hohes Verantwortungsbewusstsein und eine schnelle Auffassungsgabe. Eine gewisse körperliche Belastbarkeit, handwerkliches Geschick, eine ruhige Hand, Fingerfertigkeit und absolute Sorgfalt sind Grundvoraussetzungen, um beim Schneiden und Schleifen von Glasrohlingen die oftmals nur millimeterdicken Glasteile zu bearbeiten.
Wer darüber hinaus auch noch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen mitbringt, ist für den Beruf der Feinoptikerin bzw. des Feinoptikers bestens geeignet.
In der Ausbildung zum/zur Feinoptiker:in dreht sich alles um den Themenkreis der Glasverarbeitung, aber auch Metall und Kunststoff gehören zu den gängigen Arbeitsmaterialien. So werden Rohlinge mit Hilfe von Diamantsägen aus Glasblöcken geschnitten, durch präzises Schleifen in die richtige Form gebracht und anschließend poliert. Die Maschinen müssen dabei ganz genau justiert und die Maße kontrolliert werden, um die vorgefräste Arbeit nicht zu beschädigen.
Mit höchster Genauigkeit und Fingerspitzengefühl fertigen angehende Feinoptikerinnen und -optiker millimeterdünne Linsen, Prismen und Okulare, etwa für Fernrohre, Mikroskope oder Teleskope, spannen diese für die Laserbearbeitung ein und achten darauf, dass sie nicht splittern. Sie stellen Handykameras her und passen Brillengläser an.
Die Auszubildenden lernen darüber hinaus, mit hoher Zeichenfertigkeit Skizzen und technische Zeichnungen anzufertigen, um optische Bauteile zu produzieren.
Die kaufmännischen Aspekte des Berufs wie die Planung und Steuerung von Arbeitsabläufen und die wichtigen Maßgaben des Qualitätsmanagements gehören ebenso zum Aufgabenbereich von Feinoptikerinnen und -optikern.
Feinoptikerinnen und -optiker finden in allen Unternehmen des Handwerks und der Industrie Beschäftigung, die an der Herstellung von optischen, fotografischen oder feinmechanischen Erzeugnissen beteiligt sind. Auch im Gesundheitsbereich kommen sie bei der Fertigung von Brillengläsern und Linsen für medizinische Untersuchungsgeräte zum Einsatz. Dabei sind sie hauptsächlich in Produktionshallen und Werkstätten tätig, aber auch im Einzelhandel für optische oder feinmechanische Produkte.
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung helfen Anpassungs- und Aufstiegsweiterbildungen in Form von Lehrgängen oder Seminaren in den Bereichen Technische Optik oder CNC-Technik, die Fachkenntnisse aktuell zu halten, zu erweitern und an neue Entwicklungen anzupassen. Zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Feinoptikerinnen und -optiker hat sich der Trend zum Einsatz von 3D-Druck in der Glasverarbeitung entwickelt. Mit der Prüfung zum/zur Feinoptikmeister:in bzw. zum/zur Industriemeister:in der Fachrichtung Optik können Führungspositionen erreicht werden.
Um mehr Aufgaben in der Organisation und in der Fertigung von Glas übernehmen zu können, ist die Prüfung zum/zur Techniker:in im Bereich der Glastechnik nötig. Auch eine Weiterbildung zum/zur Fachkaufmann/Fachkauffrau im Bereich Handwerkswirtschaft ist denkbar. Diese Qualifizierung schafft die Voraussetzungen zur Erweiterung des Verantwortungsbereichs in der Verwaltung und in der Kunden- und Mitarbeiterbetreuung und befähigt zur Leitung von Handwerksbetrieben.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung eröffnen sich auch durch ein Studium in den Fächern Physikingenieurwesen, Optische Technologien oder Photonik weitere Berufs- und Karrierechancen. Auch ohne eine Hochschulzugangsberechtigung kann beispielsweise nach dreijähriger Berufserfahrung an der bbw Hochschule in Berlin ein Studium im Fach Maschinenbau aufgenommen werden.
Ebenso ist der Schritt in die Selbstständigkeit denkbar. Mit genügend Berufserfahrung und den entsprechenden Qualifikationen können sich Feinoptikerinnen und -optiker beispielsweise mit einem Fachhandelsbetrieb für optische Projektionstechnik, einem Optikfachgeschäft oder auch mit einer eigenen Werkstatt für augenoptische Erzeugnisse selbstständig machen.